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Deutsches Afrika-Korps in Somalia eingetroffen

■ UNO: Sie sind für Sicherheit „nicht zuständig“

Belet Huen/Bonn (AP/taz) – Der Somalia-Einsatz der Bundeswehr hat begonnen. Die ersten deutschen Soldaten landeten gestern, wenn auch mit Verspätung, in der westsomalischen Kleinstadt Belet Huen nahe der Grenze zu Äthiopien. Insgesamt kamen einundzwanzig Soldaten mit Zelten, Wasser, Verpflegung und einem Fahrzeug. Heute werden nochmals zwanzig und gegen Ende der Woche weitere hundert im Rahmen des Vorauskommandos in Belet Huen erwartet. Die Berufs- und Zeitsoldaten im Alter zwischen 18 und 45 Jahren hatten sich beim Dritten Korps in Koblenz freiwillig zum Somalia- Einsatz gemeldet.

Während die jetzt noch in Belet Huen stationierten kanadischen Blauhelme einen eindeutigen Kampfauftrag hatten, sollen die Deutschen logistische Aufgaben für andere Militäreinheiten der UNO- Mission UNOSOM II in Somalia übernehmen. „Ihre erste Aufgabe ist logistische Unterstützung, ihre zweite humanitäre Hilfe“, sagte in der somalischen Hauptstadt Mogadischu der Sprecher des militärischen UNOSOM-Kommandos, US-Major David Stockwell. Die Bundeswehr werde nicht mit der Sicherung der Region betraut. Wer dafür nach dem bevorstehenden Abzug der Kanadier zuständig sein werde, wisse man noch nicht.

Das Vorauskommando soll der Bundesregierung Bericht erstatten und damit eine Entscheidungsgrundlage für die Entsendung weiterer Truppen liefern. Das rund 1.500 Mann starke deutsche Hauptkontingent soll Anfang August in Belet Huen eintreffen. Deutschland wird dann nach Pakistan, den USA und Italien das viertstärkste Blauhelmkontingent in Somalia stellen. Zur Zeit sind dort etwa 20.300 UNO-Soldaten stationiert. Ein marokkanischer Blauhelm wurde am Freitag von Heckenschützen nördlich der Hauptstadt Mogadischu erschossen. Seite 8

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