: Röhren-Mahnwache
■ Gleimtunnel: Anwohner protestieren gegen die Freigabe für den Autoverkehr
Prenzlauer Berg. Einen Runden Tisch mitten auf der Straße haben gestern AnwohnerInnen des Gleimtunnels zwischen den Bezirken Prenzlauer Berg und Wedding ins Leben gerufen. Sie wenden sich gegen die vom Verkehrssenator geplante Öffnung des Tunnels, der nach der Grenzöffnung nur für Nichtmotorisierte und Rettungsfahrzeuge freigegeben wurde. Seit vergangenem Freitag halten sie eine Mahnwache am östlichen Tunnelmund ab. Anstoß zu dieser Aktion gab eine Entscheidung des Hauptausschusses des Abgeordnetenhauses am vergangenen Freitag. Die Ausschußmitglieder billigten die Öffnung für den Autoverkehr.
Zwischen den beiden dichtbesiedelten Bezirken Wedding und Prenzlauer Berg sind bisher nur zwei Straßenverbindungen für Autos befahrbar, die Bernauer/Eberswalder und die Bornholmer Straße. Eine dritte Durchfahrt über die Gleimstraße würde daher als attraktiver Schleichweg zwischen den Bezirken stark in Anspruch genommen, befürchten die Mitglieder der „Tunnelwache“.
Zusätzlich drohen dem Kiez um den Falkplatz aber noch weitere Verkehrsströme durch verschiedene geplante Großprojekte wie etwa die Olympia-Halle auf dem Gelände des Jahn-Sportparks. Für den Ausbau der Bahnanlagen zwischen Gesundbrunnen und Bornholmer Straße wird bereits jetzt eine Baustellenzufahrt auf der Schwedter Straße angelegt, die zusätzlichen Verkehr bedeutet.
Die Betroffenenvertretung Falkplatz, Sprachrohr der Bevölkerung im geplanten Sanierungsgebiet um den Platz, will deshalb mit der heutigen Aktion einen längeren und gründlichen Dialog mit allen PlanerInnen und BauträgerInnen der Projekte in Gang bringen. Wichtigster Termin für die nächste Zeit ist eine „Klapperdemo“ am 26. Mai, die die AnwohnerInnen zwischen Gethsemanekirche und Brunnenstraße wachrütteln soll. mf
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen