: Zum Kämpfen befähigt
■ betr.: "Uniformen werden chic", Kommentar von Antje Vollmer, taz vom 26.4.93
betr.: „Uniformen werden chic“, Kommentar von Antje Vollmer, taz vom 26.4.93
[...] Die Gründe, warum Soldaten sich im Straßenverkehr so selten zeigten, sind doch wohl dramatischer, als Vollmer meint. Unterentwickeltes Selbstbewußtsein und der Verdacht oder die Überzeugung, von ihren Mitbürgern nicht besonders geschätzt zu sein, ließ viele Soldaten die Anonymität bevorzugen. Auch wenn die deutsche Vergangenheit wenig Anlaß sein konnte, sich als Soldat in der Öffentlichkeit besonders herauszuputzen, heute wissen wir: Die Bundeswehr hat in ihrer Bescheidenheit, ja teilweisen Ängstlichkeit übertrieben. [...]
Antje Vollmer sollte auch nicht suggerieren wollen, die politisch Verantwortlichen und die militärische Führung der Bundeswehr wolle den Wandel nutzen, um sich ein Image von Wohltätern im Gewande von Engeln zuzulegen. Nein, wir Soldaten werden – auch bei grundlegend veränderter politischer Vorgabe – Soldaten bleiben, die zum Kämpfen befähigt, sich gleichwohl zuallererst dem grundsätzlichen Auftrag verpflichtet fühlen. Besonders dem Artikel 1; so wie es in Zeiten der Ost-West- Konfrontation war. Heute allerdings und künftig werden wir das bewußter reflektieren müssen, dürften dann auch ein wenig selbstbewußter auftreten. Sei die Uniform nun chic oder spießig. Eckehart Löhr, Oberst, Bremen
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