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Strom-Streit: Wedel klagt gegen die Schleswag

Die Stadt Wedel (Kreis Pinneberg) sieht durch die Tarifpolitik der Schleswag AG ihr alternatives Energiekonzept gefährdet. Da das Rendsburger Energieversorgungsunternehmen auch nach vierjährigen Verhandlungen über einen neuen Vertrag nicht zu Zugeständnissen bereit sei, setzt die Stadt nun wegen des ihrer Meinung nach drohenden Wettbewerbsverstoßes ein kartellrechtliches Verfahren gegen die Schleswag in Gang. Das teilte die Wedeler Stadtverwaltung gestern mit.

Streitpunkt sei die von der Schleswag geforderte Tarifstruktur. Danach wird ein Teil der Stromrechnung, der sogenannte Leistungspreis, nach der höchsten einmaligen Stromabgabe im Jahr bemessen. Diese Höchstlast tritt bisher im Winter auf. Wenn die Stadt künftig wie geplant erheblich mehr Strom mit Blockheizkraftwerken erzeugt, verschiebt sich die Höchstlast in den Sommer.

Da Blockheizkraftwerke im Winter voll und im Sommer kaum in Betrieb sind, müßte wegen des kurzen hohen Bedarfs nach Schleswag-Strom im Sommer wegen des Leistungspreises relativ viel Geld an die Schleswag gezahlt werden, obwohl über das Jahr gesehen relativ wenig Strom von der Schleswag verbraucht wird. Der Betrieb der umweltfreundlichen Blockheizkraftwerke würde somit unwirtschaftlich, kritisiert die Stadt. Dies sei ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht. dpa

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