: Urabstimmung ausgesetzt
■ Stahlstreik: In Berlin noch Unklarheit
Nach wochenlangem Ringen haben sich die Tarifpartner der ostdeutschen Stahlindustrie am Wochenende auf einen Stufenplan für die etwa 20.000 Beschäftigten geeinigt. Danach steigen die Löhne mit Beginn nächsten Monats und somit ein halbes Jahr früher als in der Metallbranche auf 80 Prozent des Westniveaus. Ab 1. Oktober 1994 werden 90 Prozent gezahlt. Die volle Lohnangleichung ist für April 1996 vorgesehen – drei Monate früher als in der Metallbranche. Ferner erhalten die Stahlarbeitnehmer eine einmalige Zahlung von 390 Mark.
Die für Dienstag und Mittwoch vorgesehene Urabstimmung der Metallindustrie in Ostberlin und Brandenburg – bei der 25 Prozent Jastimmen notwendig sind – wurde dagegen von der IG Metall ausgesetzt. Grund dafür ist nach Gewerkschaftsangaben die Weigerung der Arbeitgeber, für die Zeit vom 1. bis 15. April den vollen Lohnanspruch aus dem 1991 vereinbarten alten Stufenplan zu zahlen, wie das in den übrigen ostdeutschen Tarifgebieten geregelt ist. Für heute wurde die Tarifkommission der Industriegewerkschaft einberufen. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen