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Manager nahm Opels Modellpläne zu VW mit

■ Ignacio Lopez kam mit Geheimpapieren

Oklahoma City/Hamburg (AFP) – General Motors (GM) hat Strafanzeige gegen seinen früheren Vizepräsidenten José Ignacio Lopez gestellt. Der Vorwurf: Lopez habe vor seinem Wechsel zu den Volkswagen-Werken im März dieses Jahres geheime Unterlagen der deutschen GM-Tochter Opel gestohlen.

Seit dem 16. März ist der ehemalige GM-Chefeinkäufer bei VW für Produktion und Einkauf zuständig. Der Wechsel zur Konkurrenz war seit Monaten mit dem neuen VW-Chef Ferdinand Piäch abgesprochen; nach Informationen des Spiegel hat Lopez ebenso lange ein auffälliges Interesse an Opel-Interna bekundet.

Er und seine Mitarbeiter sollen Dokumente über Lieferanten und deren Preislisten, geheime Konstruktionspläne und Modellstudien auf Disketten kopiert und beiseite geschafft haben.

Noch am Tag vor seiner formellen Kündigung bei General Motors ließ sich Lopez auf einer geheimen Sitzung die neuesten Modell-Linien seines künftigen Konkurrenten vorführen. Die Datensammlung dürfte ausgedruckt etwa zehntausend Schreibmaschinenseiten umfassen, manche der vertraulichen Originale seien bei Opel nicht mehr auffindbar, so heißt es in der Begründung der Strafanzeige durch den Konzern, der sich dabei auf deutsches Recht beruft.

VW-Sprecher Wachs wies alle Vorwürfe zurück. VW verfolge seine „eigene Strategie“ und eigene Design-Vorstellungen. Lopez und sechs weitere zu VW abgewanderte ehemalige GM-Mitarbeiter haben inzwischen Gegenklage wegen Rufschädigung eingereicht.

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