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Nach geplatztem Tarifpoker: Streikbeginn an zwei Fronten

Im Tarifkonflikt des Hamburger Einzelhandels wird es ernst: Für heute hat die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen in zehn Supermärkten zum Streik aufgerufen. Welche Betriebe in den Ausstand gehen werden, wollte die Streikleitung erst in den heutigen Morgenstunden bekanntgeben.

Die Gewerkschaft fordert für die 70 000 Beschäftigten Gehaltserhöhungen von 200 Mark für alle, so daß eine Verkäuferin auf ein Mindestgehalt von 2000 Mark brutto käme. Die Tarifgespräche waren vorige Woche gescheitert, da die Einzelhändler lediglich einen 24monatigen Stufenplan vorgelegt hatten, durch den die Gehälter schrittweise um insgesamt 160 Mark angehoben werden sollten. Die Forderung nach Einführung von Sonderzuschlägen für familienfeindliche Arbeitszeiten lehnten die Einzelhändler gänzlich ab.

Auch im Hamburger Sanitär- Handwerk wird ab heute gestreikt. Die IG Metall Küste hat 460 Mitglieder in 20 Betrieben zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. In dieser Branche waren die Tarifverhandlungen geplatzt, nachdem die Krauter nur 2,5 Prozent mehr Lohn angeboten haben. Die IG Metall fordert hingegen acht Prozent höhere Löhne und die 35-Stundenwoche.

Derweil gibt es Spekulationen, wer Nachfolger von IG Metall-Chef Franz Steinkühler werden könnte, der gestern wegen der Daimler- Spekulationsaffäre seinen Rücktritt angeboten hat. Gehandelt wird IG Metall-Küste-Chef Frank Teichmüller, der sich im Konflikt um den Tarifvertragsbruch im Osten einen Namen gemacht hat. kva

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