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Gnadenfrist für Bäder

■ Sanierungsmodelle: van Nispen skeptisch

Das Herbert-Ritze-Bad in der Vahr wird zum 1. Juli geschlossen. Für das Hallenbad am Stadion bemüht sich der Landes-Schwimmverband bis zum gleichen Termin um einen Geldgeber. Für das Hallenbad in Huchting muß sich bis zum 1.7.1994 ein Kuratorium bilden, das 50 Prozent der Betriebskostenzuschüsse übernimmt (200.000 Mark). Gelingt dies bei den beiden Bädern nicht, werden sie geschlossen. Und auch das Freibad in Blumenthal wird nur unter der Bedingung weitergeführt, daß es dem Kuratorium gelingt, 50 Prozent der Unterdeckung selbst aufzubringen.

Das ist das Ergebnis des Bäderkonzeptes, das der Senat gestern verabschiedet hat. Innensenator Friedrich van Nispen (FDP) äußerte sich skeptisch über die selbstgestrickten Rettungsmodelle: „Ich gehe davon aus, daß wir um weitere Bäderschließungen nicht herumkommen werden.“ Insgesamt wird der Betriebskostenzuschuß für die öffentlichen Bäder nicht erhöht. Er beträgt 7,9 Millionen Mark. Dafür aber erläßt der Senat der Gesellschaft für öffentliche Bäder in dieser Legislaturperiode die Pacht von 950.000 Mark. Gleichzeitig werden die Eintrittspreise zum 1.Juli erhöht und jährlich der Preissteigerung angeglichen. Öffentliche Bedarfsträger, zum Beispiel Schulen und Kindergärten, sollen künftig für die Nutzung der Bremer Bäder bezahlen.

Insgesamt sind in den vergangenen Jahren Investitionen in der Größenordnung zwischen 30 und 40 Mio. Mark versäumt worden, so van Nispen. Außerdem sind die Besucherzahlen allein im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres um 13 Prozent zurückgegangen. Um diese Maßnahmen im Aufsichtsrat der GföB durchzusetzen, hat der die Stimmbindung der Aufsichtsratsmitglieder auf Arbeitgeberseite beschlossen. Damit sind auch Oppositionsmitglieder verpflichtet, das Bäderkonzept mit zu tragen. Andernfalls müssen sie den Aufsichtsrat verlassen. Durch die Investitionen in den verbleibenden Bädern sollen auch wieder mehr Besucher angelockt werden. mad

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