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Party mit Problemzonen-Mucke

„Hast Du eigentlich 'ne Waschmaschine? — Nö, zum Waschen fahr' ich immer zu meiner Mutter nach Norderstedt.“ Mit derlei interessanten Konversations-Häppchen konnte man sich am Mittwoch abend hervorragend die Zeit bis zum Start der London Underground Night II verkürzen. Die Langeweile während des Abends ebenso. Zwar war der Mojo-Club gut gefüllt, von den angekündigten Attraktionen überzeugte aber keine so recht. „Du, ich glaub' da vorne tanzen welche“, erkannte ein Clubber und meinte die Formation Jazzcotheque. Von dem zum Club gehörenden Klamotten-Laden in Schale geworfen, wirkten die drei Schwarzen wie die Mojo-Betriebs-Sport- Gruppe Abteilung Break-Dance. Ebenso beliebig die Licht- und Dia- Projektionen von Vegetable Vision, apostrophiert als „extraordinary light wizards“. Wer MTV empfangen kann, hat das alles schon irgendwie mal gesehen. Flicker, flicker, bunt, bunt, dann noch ein bißchen psychedel, und schon haben wir die passende Untermalung für jede Gelegenheit. Zum Beispiel Raw Stylus, eine achtköpfige Funk-Soul-Dancefloor-Jazz-Kombo, die sich der 70er Soul-Legende La Belle sicher sehr verbunden fühlt. Zwar verstanden es die „90's funk shooting stars“ anfangs noch, einen gewissen Charme zu versprühen, aber nach sechs Nummern war die Luft raus. Auch die überzeugende Leadsängerin konnte die immergleichen Rhythmen und phrasenhaften Texte nicht mehr schmackhaft machen. „Mama say, papa say / Am I right, am I wrong / Oh Yeah, oh yeah“. Im Höchstfall gute Problemzonen-Gymnastik-Mucke für die Dame ab 35. Dennoch herrschte eine exquisite Party-Stimmung, und das ist ja auch mal ganz nett. Gregor Gerlach

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