Haus gebaut und kein Geld mehr, es zu schmücken

Aus hohen Fenstern fällt das Licht von drei Seiten in den neuen Ausstellungsraum (1000 Quadratmeter) des Kunstvereins in der ehemaligen Großmarkthalle am Deichtorplatz. Der untere Raum mit 200 Quadratmetern wird nicht ganz so üppig beschienen. Auch hier schrauben, sägen, montieren, dübeln und schaffen die Handwerker noch, damit am 9. September der Ausstellungsbetrieb beginnen kann. Durch die künftigen Ausstellungsräume mit Panorama-Ausblick führte gestern Kunstvereins-Vorsitzender Stephan Schmidt-Wulffen, der Sorgen formulierte: „Der Ausstellungsetat von 170 000 Mark im Jahr reicht nicht aus.“ Die Ausstellungsfläche vergrößere sich von den bisher 800 auf 1200 Quadratmeter, aber der Etat bleibe derselbe. Die Kulturbehörde finanziert mit acht Millionen Mark den Ausbau der ehemaligen Markthalle, die für Kunstverein, die Freie Akademie der Künste und dem Berufsverband bildender Künstler (BBK), die das inzwischen abgerissene Kunsthaus neben Kunsthalle räumen mußten, umgebaut wird. Helmut Leppien von der Kunsthalle forderte von den Politikern Konsequenz: „Wenn die Kulturbehörde a sagt und die Kunstmeile will, dann muß sie jetzt auch b sagen.“ 250 000 Mark fordert der Verein als Mindestausstattung für den Ausstellungsetat. Die Behörde erwartet, der Verein solle sich selbst um mehr Einkünfte kümmern. Diese Möglichkeiten hält Schmidt-Wulffen für begrenzt, er werde in den lichten Räumen keine Bastelkurse anbieten. jk