: Blöd, blond, blauäugig
■ Die besten deutschen Surfer treffen sich zur Meisterschaft auf Sylt
Die besten deutschen Surfer reisen heute in Westerland an, das Ziel ist die Saisonerweiterung auf der Ferieninsel. Mit den Brettakrobaten wollen die Fremdenverkehrs- Manager auf dem Nordsee-Eiland noch zusätzliche Touris anlocken. Die bekommen dann für ihr Geld Loops und Runs in der Brandung am Brandenburger Strand vor Westerland geboten. Für die Surfer – Profis und Amateure sind gemeinsam am Start – geht es nebenbei auch um die Deutsche Meisterschaft im Funboard-Surfen.
Für die Vermarktung des Surfsports in Deutschland gibt es derzeit nur eine Adresse: Matthias Neumann in Hildesheim. Selbst zu aktiven Zeiten eher mittelmäßig auf dem Board, hat er sich jetzt ans Kohle scheffeln gemacht. Vor vier Jahren begann er aus dem bis dahin wenig erfolgreichen World-Cup- Rennen, jedes Jahr im Herbst vor Sylt, ein profitables Unternehmen zu formen – seit dem vergangenen Jahr zieht er die Deutsche Funboard-Meisterschaft im ähnlichen Stil auf. Insgesamt 500 000 Mark investieren die Sponsoren in das Spektakel. Dafür treten nicht nur die 100 besten deutschen Surfer auf, sondern rund um die Regatten wurde auch noch ein Sport-Zirkus installiert, bei dem es Funsportarten wie Mountain-Biking oder Beach-Volleyball zu beschauen gibt.
Haushoher Favorit ist Bernd Flessner, ein blonder Einfaltspinsel von der Insel Norderney. Der 24jährige Berufssurfer hatte zuletzt einen Lauf zum deutschen Windsurfing-Cup vor seiner Heimatinsel gewonnen, bei der Deutschen Meisterschaft profitiert er vor allem durch die Absage von Favorit Robby Seeger. Zu den Top-Gesetzten gehört auch Theys Laute, Junioren-Weltmeister, und gilt als der Shooting-Star dieser Saison. Bei den Frauen gehört die mehrfache Amateur-Welt- und Europameisterin Andrea Höppner zu den Topfavoriten. Sie trifft unter anderem auf ihre Freundin, die derzeit wohl beste deutsche Amateurin, Christine Kühn. Gesurft wird vor Sylt vom 5. bis zum 13. Juni täglich. ank
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen