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Wer ist denn bloß Dirk Fischer?

■ Infas präsentiert neueste Wahlumfrage / SPD zehn Prozent vor CDU / Einzug der Reps droht / Grüne rauf, Liberale runter

/ SPD zehn Prozent vor CDU / Einzug der Reps droht / Grüne rauf, Liberale runter

Will die SPD eine große Koalition vermeiden, muß sie auf dem Weg zur Macht aufs grüne Ticket setzen. Sozialliberal geht nur, wenn die Reps den Sprung in die Bürgerschaft nicht schaffen, die Liberalen die Fünfprozent-Hürde aber meistern — doch beides ist äußerst zweifelhaft. So stellt sich die Situation drei Monate vor der Bürgerschaftswahl laut der neuesten Infas- Analyse dar. Die MeinungsforscherInnen stellten in der Woche vor dem Solinger Anschlag 1017 Repräsentativ-HamburgerInnen mal wieder die Frage aller Fragen: „Wo würden Sie Ihr Kreuz machen,wenn Sie heute an die Urne müßten?“

Nach den gestern veröffentlichten Umfrage-Ergebnissen ist die SPD weiter im Abschwung und müßte bei vorausgesagten 42 Wahl- Prozenten die Macht auf alle Fälle teilen. Die CDU verliert gegenüber der Infas-Dezember-Umfrage ein weiteres Pünktchen und bleibt bei 32 Prozent Wählergunst stecken. Besonders grün waren die Befragten der GAL, die nach der Infas- Analyse mit satten 13 Prozent rechnen kann. Die Reps, zuletzt mit vier Prozent im Rennen, können wieder hoffen, in die Bürgerschaft einzuziehen, während die FDP wieder zittern muß: beiden Parteien sagen die WahlforscherInnen exakt fünf Prozent voraus.

Überraschend ist, daß nur knapp die Hälfte aller CDU-AnhängerInnen glauben, ein von den Christdemokraten geführter Senat bekäme die Probleme der Stadt besser in den Griff als die heutige Landesregierung. Während sich 45 Prozent der Befragten Henning Voscherau als Stadtvater wünschen, wollen nur 15 Prozent Dirk Fischer in Zukunft im Bürgermeistersessel sehen. Fischer, so ermittelte Infas, ist vielen Hamburgern kaum bekannt und verfügt über den geschmacksneutralen Sympathiewert von exakt 0,0 (Voscherau + 1,2).

Während sich im Dezember noch 29 Prozent aller Befragten wünschten, daß die SPD weiter im Alleingang regiert, sind es heute nur noch 24 Prozent. Die Mehrheit aber setzt auf Koalition, wobei rot- schwarz (18 Prozent) und rot-grün (16 Prozent) fast gleich auf liegen. Bei der letzten Umfrage hatten sich nur sieben Prozent der Interviewten für eine Ehe zwischen SPD und GAL ausgesprochen.

Als wichtigste Probleme der Stadt nannten die Befragten Wohnungsnot (91 Prozent), Arbeitslosigkeit (89 Prozent) und Umweltschutz (86 Prozent). Da immer mehr Hamburger pessimistisch in die Zukunft blicken (46 statt zuvor 36 Prozent), verfestigen sich laut Infas die Konflikte, die auf die Präsenz von AusländerInnen geschoben werden. Der Rekordwert von 32 Prozent der Befragten äußerte Bedrohungsgefühle dieser Art in der Konkurrenz um Wohnungen und Arbeitsplätze. Marco Carini

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