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Irland ärgert Mutter Teresa

Dublin (taz) – Mutter Teresa ist beleidigt: Die 83jährige Nonne aus Skopje stattete der Grünen Insel in der vergangenen Woche wieder mal einen ihrer berüchtigten Kurzbesuche ab, mußte sich diesmal jedoch über zahlreiche Unhöflichkeiten ärgern.

War es denn nötig, daß die Dubliner Regierung ausgerechnet während ihrer Visite ankündigte, demnächst landesweit Kondomautomaten aufzuhängen? Doch damit nicht genug: Das Parlament will auch Homosexualität auf Druck des Europäischen Gerichts legalisieren, und selbst in der Abtreibungsfrage kann man nicht mehr unbedingt auf die PolitikerInnen zählen. Dazu kam die persönliche Brüskierung: Um die Ehrenbürgerschaft der westirischen Stadt Limerick gab es einen Hickhack, und vor dem Senat durfte sie wieder nicht sprechen. Darüber hinaus warf ihr ein Journalist in einer Rockzeitschrift vor, daß sie mit ihrer erbarmungslosen Kampagne gegen Verhütungsmittel und Abtreibung weitaus mehr Elend über die Dritte Welt gebracht habe, als sie je gutmachen könne. Wenigstens die selbsternannten Lebensschützer, deren Büro Teresa demonstrativ aufsuchte, waren noch so wie früher, als sie im katholischen Loreto-Trainingslager in Süd-Dublin ihre Karriere als professionelles schlechtes Gewissen begann. Ralf Sotscheck

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