piwik no script img

Offener Brief

■ an Bundeskanzler Helmut Kohl,Bonn

an Bundeskanzler Helmut Kohl, Bonn

Sehr geehrter Herr Dr. Kohl,

als Solinger Kommunalpolitikerin bin ich in den letzten Tagen mit vielen Menschen zusammengekommen, die nach den Morden erschüttert, hilflos, wütend, ängstlich, aber auch sprachlos waren. Sowohl angereiste als auch einheimische PolitikerInnen nahmen auf unterschiedlichste Weise Anteil. Fast allen gemeinsam aber war das Bemühen, den Betroffenen zu helfen, die gesellschaftlichen Hintergründe für diese Morde zu ergründen und sich den daraus erwachsenden Anforderungen zu stellen.

Wer mit wachen Augen durch deutsche Städte geht, der sieht, daß Ausländerfeindlichkeit kein Einzelphänomen ist, sondern häufig anzutreffen ist.

[...] Wenn Sie als einer der höchsten Repräsentanten unseres Landes rechtsradikale Tendenzen leugnen, dann schadet dies dem Ansehen unseres Landes. Ihre Verharmlosung ist ein Affront gegenüber uns allen! Herr Kohl, ich schäme mich für Sie! Birgit Evertz, Solingen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen