: Initiativkreis will Reich statt Richie
■ Jens Reich als nächster Bundespräsident?
Berlin (taz) – Viele Journalisten leben von der Indiskretion. Während Redakteure der FAZ und der taz ihr Wissen über Wochen für sich behielten, preschte die Berliner Zeitung gestern mit der Meldung vor: Ein Kreis von Intellektuellen verschiedenster Provenienz will den Ostberliner Biologen und Arzt Jens Reich für das Amt des Bundespräsidenten vorschlagen. Die Vertreter dieser Initiative, die bereits zahlreiche Gespräche mit führenden Politikern der Bundestagsparteien geführt haben, planten, ihren Vorschlag am Montag vor der Bundespressekonferenz zu begründen. Entsprechend verärgert waren sie gestern über das vorzeitige Bekanntwerden. Zu dem Kreis zählen unter anderen: Ignatz Bubis, Daniel Cohn-Bendit, Ralf Dahrendorf, FAZ-Herausgeber Joachim Fest, Hans-Magnus Enzensberger, der langjährige EG-Kommissar Wilhelm Haferkamp, der einstige Brandt-Berater und Journalist Klaus Harpprecht, der ostdeutsche Theologe Richard Schröder und taz-Autorin Antje Vollmer. Die Absicht des Kreises ist es, das weitere Auseinandertreiben von Politik und Gesellschaft zu stoppen und der zunehmenden Politikverdrossenheit etwas entgegenzusetzen. Nachdem die Parteien bislang keinen Vorschlag für die Wahl des Bundespräsidenten präsentiert haben, der in irgendeiner Weise überzeugen könnte, startete der Kreis den Versuch, dieses für die Repräsentation nicht nur des Staates, sondern auch der Gesellschaft entscheidende Amt diesmal nicht den Parteien und ihrem Proporz zu überlassen. M.S.
Porträt Seite 2
Kommentar Seite 10
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen