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Serben und Kroaten nehmen Bosnien in die Zange

■ Nato fühlt sich von UN „nicht angesprochen“

Berlin (dpa/AFP/taz) – Die antiserbische Allianz der bosnischen MuslimanInnen und KroatInnen zerbricht immer weiter. Während Truppen des „Kroatischen Verteidigungsrates“ HVO in Mostar, der Hauptstadt der Herzegowina, die mehrheitlich muslimanische Bevölkerung auf die serbischen Stellungen zutrieben, gelang es Einheiten der mehrheitlich muslimanischen Armee von Bosnien in Travnik, aus dem von serbischen und kroatischen Verbänden gebildeten Kessel um die zentralbosnische Stadt auszubrechen. Nach Angaben des HVO begaben sich mehrere tausend kroatische ZililistInnen und SoldatInnen „freiwillig“ in serbische Gefangenschaft, nachdem die HVO behauptet hatte, 350 KroatInnen würden von den MuslimanInnen in Travnik in einer Art „Konzentrationslager“ festgehalten.

Gleichzeitig gingen auch die serbischen Angriffe auf die ostbosnische UN-Schutzzone Goražde unvermindert weiter.

Das serbokroatische Bündnis reicht allerdings nur bis an die Grenzen Bosniens: Im Süden der benachbarten Republik Kroatien dagegen griffen Milizen der international nicht anerkannten „Serbischen Republik Krajina“ die Stadt Gospić an. Beobachter befürchten einen neuen serbokroatischen Krieg um die Adriaküste des ehemaligen Jugoslawien.

Für die Nato erklärte derweil in Brüssel ein hochrangiger Diplomat, das Bündnis fühle sich von der neuen Schutzzonen-Resolution des Weltsicherheitsrates nicht angesprochen. Es sei das Problem der UN, die 10.000 bis 50.000 zur Sicherung der bosnischen Schutzzonen benötigten Soldaten zu finden. Siehe Seite 8

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