piwik no script img

Sacharow wird aus der Verbannung verbannt

Ab 1950 lebte und arbeitete Andrei Sacharow als Atomphysiker in der geheimen „Bomben“- Stadt Arsamas-10, die um das Kloster Zarow entstanden war: „Ich denke, die Umstände im Objekt, seine einseitige Orientierung, auch die Nachbarschaft des Konzentrationslagers und die Unmäßigkeiten des ,Regimes‘ – trugen in psychologischer Hinsicht nicht wenig zu der Versenkung in die Arbeit bei.“ Im Juni 1968 wird Sacharow unehrenhaft aus seinem Kollegium und der Stadt entfernt (in der dortigen Galerie der „Helden der sozialistischen Arbeit“ bleibt sein Bild allerdings hängen). Direktor des Komplexes, in dem immer noch über 25.000 Wissenschaftler arbeiten, ist jetzt Wladimir Belugin. Unlängst klagte er: „Wie bekannt, ist unser Budget um die Hälfte gekürzt worden. Schlimmer noch: Wir wissen gar nicht mehr, wieviel Bomben wir überhaupt noch bauen sollen. Diese Ungewißheit ist den Forschern unerträglich.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen