: Neue Hoffnung auf Aids-Impfstoffe
■ US-Forscher Bolognesi berichtet von Fortschritten
Berlin (taz) – Vielleicht schon im nächsten Jahr, spätestens aber 1995, sollen in großen Feldversuchen die ersten Impfstoffe gegen Aids getestet werden. Die letzten Ergebnisse aus Versuchen an Affen und aus Versuchen mit kleinen Gruppen von Freiwilligen sorgen für neue Zuversicht. Daniel Bolognesi, Koordinator für Aids-Impfstoffe in der Obersten US-Gesundheitsbehörde NIH, verbreitete gestern auf der Welt-Aids-Konferenz neuen Optimismus. In den letzten Monaten sei es gelungen, die Impfstoffe – in erster Linie „Nachbauten“ einzelner Abschnitte der äußeren Hülle von HIV – wesentlich zu verbessern.
Als „exzellent“ bezeichnete er die Sicherheit der Impfstoffe, die von den Freiwilligen gut vertragen worden seien. Entscheidende Verbesserungen habe man aber vor allem in der Reaktion des Immunsystems auf die verbesserten Impfstoffe erzielt. Diese Immunantwort besteht in der Produktion von virusneutralisierenden Antiköpern und in der Aktivierung von Immunzellen. Schon nach drei- oder viermaliger Verabreichung der neuen Impfstoffe an Freiwilligen habe man eine Immunantwort provoziert, die in ihrem Ausmaß an „jene heranreicht, die man bei Individuen beobachtet hat, die schon seit Jahren chronisch mit HIV infiziert sind“.
Ein weiterer wichtiger Fortschritt bei der Impfstoffentwicklung betrifft die Dauer der Immunreaktion. Hier berichtete Bolognesi über eine interessante Entdeckung. Verabreicht man die Impfstoffe Menschenaffen, hält die Immunantwort nur kurze Zeit an, bei Menschen löst derselbe Impfstoff aber eine „unerwartet lang anhaltende Reaktion“ aus. Manfred Kriener
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen