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US-Soldaten nach Mazedonien

■ Unstimmigkeiten über Bosnien bei Nato-Außenministertreffen / Waffenstillstand bei Travnik

Athen (AFP/dpa/taz) – Die USA wollen mit Zustimmung der Regierung in Skopje rund 300 Soldaten nach Mazedonien schicken, um die etwa 700 Soldaten umfassende Blauhelm-Einheit in der ehemaligen jugoslawischen Republik zu verstärken. Die Truppenentsendung, für die noch kein genauer Zeitpunkt feststeht, wurde von US-Außenminister Warren Christopher beim Nato-Außenministertreffen in der griechischen Hauptstadt Athen bekanntgegeben. Warren sagte, damit solle die „Ernsthaftigkeit der Warnung“ seines Landes an „Belgrad und die bosnischen Serben“ verdeutlicht werden.

Ansonsten warb Christopher in Athen für die amerikanischen Pläne zum Schutz der UN-„Sicherheitszonen“ in Bosnien-Herzegowina, wonach die Nato lediglich den Luftschutz übernimmt, aber keine Bodentruppen entsendet. Die etwa 4.000 bis 5.000 Mann für die Einrichtung der Sicherheitszonen notwendigen Bodentruppen sollen aus anderen Staaten kommen. Nach Angaben von Nato-Diplomaten liegen der UNO Zusagen vor, daß Tunesien 2.000 und Pakistan 1.000 Soldaten bereitstellen wollen. Weitere 1.000 Soldaten sollen aus skandinavischen Ländern kommen. Die Luftwaffe der Nato soll nur dann eingreifen, wenn die Bodentruppen in den Sicherheitszonen bedroht sind.

Unter den Nato-Staaten wurden in diesem Zusammenhang Unstimmigkeiten deutlich. Frankreich forderte, die Flugzeuge auch zum Schutz der Zivilbevölkerung in den Schutzzonen einzusetzen. Großbritannien und die USA stellten dagegen den Schutz der UN- Truppen in den Vordergrund. Am Nachmittag erklärte dann der französische Außenminister Alain Juppé, Frankreich werde sich möglicherweise doch mit zusätzlichen Bodentruppen an der Errichtung der Sicherheitszonen in Bosnien- Herzegowina beteiligen. Ein Teil des französischen UN-Kontingents in Kroatien könnte dazu nach Bosnien verlegt werden; möglicherweise könnte auch das gesamte französische Kontingent aufgestockt werden.

Unterdessen vereinbarte der Kommandeur der bosnischen Armee, General Delic, mit dem Kommandeur der bosnischen Kroaten einen Waffenstillstand, der gestern um 14 Uhr in Kraft trat. Delic hatte seinen Truppen in der Gegend um Travnik befohlen, die Gefechte sofort einzustellen. Der UNPROFOR-Kommandeur für Bosnien, General Philippe Morillon, wollte in der südwestbosnischen Stadt Medjugorje den bosnischen Kroatenführer Boban treffen. Das UN- Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) stellte aufgrund der Kämpfe seine Hilfskonvois ein.

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