: Uhrlau: „Anschläge aus der Mitte der Gesellschaft“
■ Verfassungsschutzchef im taz-Interview
Berlin (taz/AFP) – Für den Chef des Hamburger Verfassungsschutzes Ernst Uhrlau ist die aktuelle Ausländerfeindlichkeit „in starkem Maße eine Türkenfeindlichkeit“. Die Anschläge nach Solingen bezeichnet Uhrlau in einem Interview mit der taz als „Trittbrett-Aktivitäten“, wie es sie auch nach Hoyerswerda, Rostock und Mölln gegeben habe. Sie kämen zunehmend auch „aus der Mitte der Gesellschaft“ und würden nicht in der klassischen, organisierten Form vorgetragen“.
In mehreren Städten haben auch Mittwoch und Donnerstag wieder Asylbewerberheime gebrannt. In Singen steckten Unbekannte gegen 1 Uhr morgens am Donnerstag Matratzen und Möbel in Brand, die an der Hauswand des Asylbewerberheims abgestellt waren. Die neun Bewohner konnten sich rechtzeitig ins Freie retten. Im nordrhein-westfälischen Wachtendonk waren Matratzen und Bettzeug auf dem Dachboden eines als Asylbewerberheim genutzten Kindergartens in Brand geraten. Die Polizei ging dort dem Verdacht auf fahrlässige Brandstiftung nach. Im Freiburger Asylbewerberheim schloß die Polizei Brandstiftung aus, die Ermittlungen richteten sich auf einen möglichen technischen Defekt. In Stralsund nahm die Polizei vier Rumänen aus einem Flüchtlingsheim in Prora unter dem Verdacht fest, Feuer in einem Asylbewerberheim gelegt zu haben. Hintergrund sei vermutlich ein Streit zwischen Bewohnern der beiden Heime. Interview Seite 10
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