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Interkulturelle Folklore im imaginären Weltdorf

Frauen aus der ganzen Kunstgeschichte, aus allen Ländern und Zeiten malt und collagiert der persische Künstler Dariush Dianati. Die Tradition der „femme fatale“ hat es ihm angetan. Er bewundert diesen Frauentyp, der nichts Fatales, sondern Selbstbewußtsein und Charakter hat. Seine schwarzen Collagen auf schwarzem Grund kombinieren hunderte von Zitaten: Munchs und Cezannes Frauengestalten treffen sich, Goyas nackte Maia sieht sich mit mexikanischen Mayamasken konfrontiert. Blumen und Uhren kommen hinzu: Die Zeit scheint den Liebenden gedehnt, die Uhr zerreißt die Illusion. Traumlogik fügt die Bilder zusammen, aus Einzelbuchstaben geklebte, englischsprachige Gedichte beschreiben die Träume weiter, denn auch als Songschreiber betätigt sich der 38jährige Anglist und Graphiker. Als Künstler sieht sich Dianata in der Nachfolge persischer Malerei, die das islamische Bilderverbot jahrhundertelang umging bis die Fundamentalisten wieder den Ton angaben. Den ornamentalen Stil bei Klimt und Matisse leitet er vom orientalischen Einfluß ab, auch auf einigen seiner Frauenportraits sind Zitate traditioneller Malerei im Hintergrund verwendet. Dianati lebt seit fünf Jahren in Hamburg, seine Kunst versucht noch einen eigenen Ort zu finden. Auf seinen Bildern entsteht eine Art Folklore im imaginären Weltdorf wie eine interkulturelle Airport-Art. wisch

Kulturladen St. Georg, bis 18. Juni

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