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Er wollte es wie Clinton machen

San Francisco (AP) – Ein Discjockey des Rundfunksenders KSOL ist in San Francisco zu einer dreijährigen Bewährungszeit, 500 Dollar Buße und 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden, weil er ein Verkehrschaos ausgelöst hatte. „Wenn Sie das noch mal tun, können Sie Ihre nächsten Sendungen aus dem Gefängnis machen“, sagte Richterin Charlotte Walter Woolard am Freitag zum Angeklagten Erich Muller. Der Jockey, genannt „Mancow“, und sein Kollege Jesus „Chuy“ Gomez parkten am 26. Mai ihr Auto an der Bay Bridge so, daß gleich mehrere Fahrspuren blockiert wurden, während sich Gomez die Haare schneiden ließ. Der Haarschnitt dauerte nur Minuten, doch der Verkehrsstau löste sich erst nach über einer Stunde auf. Verkehrsteilnehmer klagten danach, sie hätten Flüge oder wichtige geschäftliche Termine verpaßt, ein Betroffener verlangt gar vier Millionen Dollar Schadenersatz. Muller und Gomez – ob er auch belangt wird, war zunächst nicht bekannt – betrachteten ihre Aktion als Gag und Anspielung darauf, daß Präsident Bill Clinton zuvor eine Stunde lang eine Startbahn auf dem Flughafen von Los Angeles blockiert hatte, weil er sich in seiner Präsidentenmaschine die Haare schneiden ließ.

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