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Ein Reeder geht bei der CDU an Bord

■ CDU-Kandidatenliste: Drei Parteilose und viele bekannte Gesichter

Der Hamburger Reeder Hans Jakob Kruse wird sich als parteiloser Kandidat auf der CDU-Liste um ein Bürgerschaftsmandat bewerben. Der 63jährige Top-Manager stand zwanzig Jahre lang an der Spitze der Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd und war vor einer Woche vom Amt des Vorstandsprechers in den Aufsichtsrat des Unternehmens gewechselt. „Ich möchte meinen Sachverstand in die Politik einbringen, um Probleme besser und sachgerecht zu lösen“, sagte Kruse gestern auf einer Pressekonferenz der Hamburger CDU.

Kruse - einer von drei parteilosen „Seiteneinsteigern“ soll nach dem Vorschlag des CDU-Wahlausschusses auf Platz sechs der CDU-Liste antreten. Auf Platz zwölf wurde der selbständige Klempnermeister Karl-Heinz Hoheisel nominiert, der sich bislang in der Handwerkskammer und der Innung engagiert hat. Der Hamburger Unternehmensberater Michael Rene Weber ist für Platz 16 vorgesehen.

An der Spitze des Wahlvorschlags des sogenannten „17er-Ausschusses“ steht Fischer, auf Platz zwei CDU-Fraktionschef Rolf Kruse, an dritter Stelle die ehemalige CDU-Bezirksamtsleiterin von Wandsbek, Ingrid Soehring. Es folgen Brigit Schnieber-Jastram und Martin Willich. Hinter dem Reeder Kruse wurden die Schulexpertin Ingeborg Knipper, Vize-Bürgerschaftspräsident Klaus Lattmann und Umweltexperte der CDU-Fraktion, Professor Roland Salchow, aufgestellt. Über die Vorschläge entscheiden die Hamburger Christdemokraten endgültig Ende Juni.

Auf den ersten 50 Plätzen der Vorschlagsliste sind zwölf Frauen sowie 18 neue Kandidaten vertreten. Der jüngste Kandidat mit 23 Jahren ist der JU-Politiker Karsten Tietz auf Platz 41. Unter anderen stehen die CDU-Rebellen Madeleine Göhring und Jürgen Warmke nicht mehr auf der Liste.

Die Junge Union zeigte sich gestern „wenig begeistert“ über den Vorschlag des Wahlausschusses. Die CDU habe eine Chance zur Erneuerung versäumt, heißt es in einer Pressemitteilung des JU-Landesverbandes. JU-Chef Klaus-Peter Hesse, der nicht auf der Liste steht, kündigte an, auf der Vertreterversammlung dennoch für ein Listenplatz anzutreten.

dpa

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