■ Kommentar: Werder am Brill
Die Kaufleute haben die Schimpfkanone geladen, die Bremerinnen an der Lunte gezündelt und rrrums — flogen die Brocken in Richtung Bausenatorin. Ein bißchen Anzeige, ein bißchen CDU-Kampagne, dazu den Zorn der PS-Fetischisten und obendrauf die Bremenretter: Gerade jetzt müsse man doch alles tun, damit aber auch jede müde Mark über die Landesgrenze krabbelt. Und die Kaufleute führen derweil Tarifverhandlungen mit ihren verschreckten Belegschaften, von wegen Verlust der Arbeitsplätze.
Stau — die doppelte Wende rückwärts in der Verkehrspolitik wird dem Senat mit dem Knüppel des organisierten Autofahrerzorns eingebleut. Zaghaft nur melden sich die Umweltverbände zu Wort, und verdammt spät. Endlich eine Aktion! In der Innenstadt? Ach wo! Im Güterverkehrszentrum! Da haben die AktivistInnen den archimedischen Punkt ausgemacht, von dem aus sie die automobile Welt aus den Angeln heben wollen. Derweil es raucht in der City! Ach, Robins im Wood, Ihr habt ja recht: So doll, wie der Wirtschaftssenator das GVZ uns weismachen will, so ist es nicht. LKWs fahren hin, LKWs fahren zurück, Schienenverkehr dürftig. Aber was habt Ihr heute da draußen gesucht? Wenn Werder im Weserstadion spielt, steh ich mit meiner Fahne ja auch nicht am Brill, oder? Jochen Grabler
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