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Schön wäre es: Jens Reich for president

Eine Initiative namhafter Wissenschaftler, Künstler, Publizisten und Politiker hat gestern den ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Jens Reich für das Amt des Bundespräsidenten vorgeschlagen. Jens Reich ist zur Kandidatur bereit. In Bonn begründeten VertreterInnen der Initiative – darunter Ignatz Bubis und Antje Vollmer – gestern ihren Vorschlag: Die Bundesrepublik brauche jetzt einen Präsidenten, der in seiner Person den Gegensatz zwischen West und Ost überwunden habe. Als Bürgerrechtler habe Reich in der DDR Mut und Unabhängigkeit bewiesen, er verbinde Grundsatztreue mit Toleranz und stelle Interessenausgleich höher als Konflikt. Damit sei er für das Amt gerade in einer Zeit prädestiniert, in der Politik und Gesellschaft immer deutlicher auseinanderdrifteten. Antje Vollmer unterstrich, daß es sich keinesfalls um eine bloß symbolische, sondern um eine „erfolgsorientierte Kandidatur“ handele. Deshalb sei der Vorschlag auch bereits den Parteiführungen unterbreitet worden und dort auf Interesse gestoßen. Nicht zuletzt die Tatsache, daß dem Unterstützerkreis mit Joachim Fest und Daniel Cohn-Bendit, Hans Magnus Enzensberger und Richard Schröder, Arnulf Baring und anderen VertreterInnen aus einem breiten politischen Spektrum angehören, macht ihn zu einem Kandidaten, den die Parteien nicht so einfach übergehen können.

Foto: A. Schoelzel

Interviews mit Reich und Bubis Seite 5

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