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„Willkommen in Goražde“

■ Serbische Truppen in UN-Schutzzone

Berlin (AFP/dpa/taz) – Nach Angaben des bosnischen Rundfunks haben die serbischen Belagerer die Verteidigungslinien der ostbosnischen Stadt Goražde durchbrochen. In Belgrader Zeitungen hieß es, die Soldaten seien bereits an den Ortsschildern mit der Aufschrift „Willkommen in Goražde“ angelangt. Dort kam es gestern zu erbitterten Nahkämpfen. Zuvor hatten die serbischen Truppen die Linien der überwiegend muslimanischen VerteidigerInnen am rechten Ufer des Flusses Drina durchbrochen. Am Sonntag waren in Goražde 59 Menschen getötet und etwa 100 verletzt worden, als eine Rakete in einem Feldlazarett einschlug. Die Stadt war mit sechs weiteren bosnischen Ortschaften von der UNO zur „Sicherheitszone“ erklärt worden. Trotz wiederholter Zusagen verweigerten jedoch serbische Truppen UN-Militärbeobachtern bislang den Zugang.

Auch die Kämpfe zwischen den nominell gegen die bosnischen SerbInnen verbündeten kroatischen und muslimanischen Truppen reißen nicht ab: Eine Anordnung des neuen bosnischen Oberbefehlshabers Rasim Delić, alle Kampfhandlungen gegen die bosnischen Kroaten einzustellen, führte nicht zu einem Ende der Kämpfe in Zentralbosnien.

250 Lastwagen eines ursprünglich aus 503 Fahrzeugen bestehenden Hilfskonvois trafen derweil in der nordbosnischen Stadt Tuzla ein. Kroatische Truppen hatten unterwegs mehrere Fahrer des Konvois erschossen und zahlreiche Lastwagen entführt. Seite 8

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