: Verwundert
■ betr.: "Bahn frei für die Weltpolizei" von Matthias Bröckers, taz vom 15.6.93
betr.: „Bahn frei für die Weltpolizei“ von Mathias Bröckers,
taz vom 15.6.93
Ein bißchen verwundert war ich ja schon über Euren Kommentar zur Salami-Taktik, die übrigens nicht nur die Somalia-„Diskussion“ beherrscht, sondern sich derzeit durch alle „strittigen“ Bereiche der politischen Entscheidungen zieht.
Nicht etwa, daß ich eine grundlegend andere Meinung über das Thema hätte – im Gegenteil. Ich wundere mich, daß nicht auch ein wenig auf die SPD und ihren anstehenden Antrag beim Bundesverfassungsgericht eingegangen wird: Die einschlägigen Verbotsartikel im Grundgesetz wurden sicherlich nicht geschaffen, um damit „Gefahren für Leib oder Leben“ deutscher Soldaten auszuschließen (Titelseite 15.6.). Daß man sich in den Reihen der SPD darüber beschwert, den Kampfeinsatz in Kauf nehmende Soldaten (immerhin sind sie schwer bewaffnet) seien solchen Gefahren ausgesetzt, ist paradox genug. Daß sich die Argumentation aber fast ausschließlich auf diesen einen Punkt reduziert, das beschreibt den zukünftigen Weg der Sozialdemokraten ziemlich präzise. Thomas Böx, München
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen