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Unterm Strich

In der Berliner Akademie der Künste im Tiergarten findet unter dem Titel „Heimat Babylon“ bis zum 9. Juli die 4. Europäische Sommerakademie – Film und Medien statt. Neben einer Vielzahl von Filmen, Vorträgen und Konzerten gibt es Workshops mit interessanten Themen und unter prominenter Leitung. Das Projekt ist nach Auskunft seines Leiters Peter Lilienthal der „Sehnsucht nach einer Ordnung der Gerechtigkeit“ geschuldet, die einzelnen Veranstaltungen verstehen sich jedoch als „Entwürfe und Projekte“ und nicht als „Programm und Vollendung“. Workshops gibt es unter anderem (!) mit István Szabó (21.-23.6.) zum Thema „Die gestohlene Kindheit“ und mit Wim Wenders (24.-26.6) „Über Ruhe und Unruhe“, über ARTE: Fernsehen – Kultur – Europa (26.-28.6), 2x „Kriegs- und Friedensberichterstattung im Fernsehen“ mit Klaus Bednarz und Ulrich Deppendorf (27.6./28.6.-1.7.), über „Der Geist der Zeit ist sehr gemischt“ mit Frank Beyer, „Fotografie und Stadtwahrnehmung heute“ (2.7.) und Danièle Huillet und Jean-Marie Straub fragen „In welchem Exil“ (3.7.). Colloquien veranstalten Hanno und Ronny Loewy zum Thema „Erinnern und Geschichte“ (29.6.), Elfi Mikesch u.a. zu „Film und Fotografie“ (2.7.) und Jutta Brückner zu „Filmkritik und die Filme von Frauen“. Das vollständige Programm und weitere Informationen: Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 1000 Berlin 21. Tel.: 030-007-26/0.

Einer Meldung des Deutsch-Türkischen Schauspielseminars in Berlin entnehmen wir, daß ein solches zwischen dem 30.7. und 12.8. „an einem ruhigen Ort an der Ägäisküste/Türkei“ stattfindet. Das Seminar wird vom Berliner Senat für kulturelle Angelegenheiten und dem türkischen Kulturministerium gefördert und unterstützt. 10 Berliner und 6 türkische Schauspiel(schül)erInnen wurden für die Teilnahme ausgewählt. Geleitet wird das Seminar von keinem Geringeren als Prof. Heinz Schubert („Ekel Alfred“) und dem HdK-Dozenten Lajos Kovacs. Ziele des Seminars sind Erweiterung der beruflichen Kenntnisse und Diskussionen über Vorurteile und Rassismus. Im nächsten Jahr ist ein „Gegenseminar“ mit türkischen Dozenten in Berlin geplant. Wahrscheinlich an einem ruhigen Ort des Müggelseestrandes/Berlin.

Die bundesrepublikanischen Museen sind eine betriebswirtschaftliche Katastrophe. Herbe Kritik und schlechte Noten hagelte es auf einer Tagung von Museumsleitern und Kulturdezernenten über Strukturen der deutschen Museumslandschaft in Köln. Grundlage der betriebswirtschaftlichen Untersuchung waren Befragungen an 15 deutschen Museen. Dabei kam's raus: professionelle Kundenpflege, Marketing, kritische Produktanalyse, Zielvorgaben und Managementstruktur, alles nix. Da hilft nur eins: mehr Sex, mehr Crime, mehr Musikberieselung und mehr Schoko-Riegel an der Kasse. Weiß doch jeder.

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