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Katharina Witt

Fuchsteufelswild rannte Berthold Beitz, deutsches Ehrenmitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) aus dem Sitzungssaal und tapste vor lauter Aufregung in ein Wasserbecken. Niemand hatte der deutschen Delegation mitgeteilt, daß ausgerechnet Katarina Witt, sportliches Aushängeschild der ehemaligen DDR, einen Vortrag vor der 100. IOC- Vollversammlung in Lausanne halten würde. Und dann sprach die Eiskunstläuferin auch noch über Rassismus und die Spiele von 1936. „Eine Schwächung der Olympiabewerbung“, keifte Beitz empört. Viel zu spät haben die Berliner erkannt, welch' hohes Ansehen Katarina Witt, die bei der Auswahl der Berliner Olympiabotschafter wegen zu großer DDR-Nähe übergangen worden war, in IOC-Kreisen genießt. Präsident Samaranch hatte sie persönlich gebeten, vor der Vollversammlung zu sprechen, es aber nicht für nötig befunden, die Berliner, die in Lausanne noch einmal kräftig die Propagandatrommel rühren wollten, davon in Kenntnis zu setzen. Auch der Versuch, die 27jährige als Repräsentantin für die entscheidende IOC-Sitzung am 23. September in Monte Carlo zu gewinnen, verlief im Sande. Nominiert wurden Steffi Graf und Franz Beckenbauer. Bei denen können Diepgen & Co. gewiß sein, daß sie nicht über Rassismus reden werden. Foto: ap

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