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Krauss-Maffei jammert

■ Halbierung der Stellen in deutscher Wehrtechnik erwartet

München (dpa/taz) – Die Krauss-Maffei AG (München) rechnet mit einer Halbierung der derzeit noch 180.000 Arbeitsplätze in der deutschen Wehrtechnikindustrie. Nachdem binnen fünf Jahren rund 100.000 Stellen wegfielen, zeichne sich in den nächsten Jahren eine nochmalige Halbierung der Stellen ab, sagte Vorstandsvorsitzender Burkhard Wollschläger gestern auf der Hauptversammlung der Tochtergesellschaft des Mannesmann-Konzerns (Düsseldorf) in München.

Der Krauss-Maffei-Chef kritisierte dabei die Bonner Politik. Der Wehrtechnik-Stellenabbau sei voll von den Unternehmen zu verkraften. „Hier gab es weder einen Rüstungspfennig noch abfedernde ABM-Maßnahmen.“ Wenn die Bundesregierung bei der Genehmigung von Rüstungsexporten gleiche Maßstäbe wie die Regierungen anderer EG-Partner anlegen würde, hätten viele Arbeitsplätze erhalten werden können, behauptet er – obwohl ansonsten wohl kaum jemand dem Bundesamt für Außenwirtschaft in Eschborn eine besonders rigide Genehmigungspraxis unterstellen würde. Nach dem Auslaufen der Leopard-2-Produktion konzentriere sich Krauss-Maffei in dem ehemals dominierenden Bereich Wehrtechnik auf die Bereiche Instandsetzung und Kampfwertsteigerung, sagte Wollschläger. Ansonsten kümmere sich sein Betrieb um den weiteren Ausbau des Zivilgeschäftes. Bereits 1992 entfielen vom Konzernumsatz mit 1,6 Milliarden DM (plus 13 Prozent) nur noch 36 Prozent auf die Wehrtechnik. Die Bereiche Kunststoff-, Verfahrens- und Oberflächentechnik expandierten. In den ersten fünf Monaten 1993 lag der Konzern- Auftragseingang mit 560 Millionen DM um zehn Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Bestellungen für die Zivilbereiche wuchsen auf 391 (Vorjahr 385) Millionen DM, der Wehrtechnik-Auftragseingang sank um 28 Prozent auf 169 Millionen DM. Der Umsatz lag Ende Mai mit 589 Millionen DM um acht Prozent über dem Vorjahr.

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