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Bill in Bombenstimmung

■ Glücklicher Clinton droht Saddam

Washington (AFP) – Die Popularität von US-Präsident Bill Clinton ist nach dem Raketenangriff auf die irakische Geheimdienstzentrale in Bagdad erheblich gestiegen. Nach einer von New York Times und CBS in Auftrag gegebenen Meinungsumfrage, die gestern veröffentlicht wurde, begrüßten nach dem Militärschlag vom Samstag 50 Prozent der Befragten seine Politik. Vor der Attacke waren es nur 39 Prozent. Für 61 Prozent der Befragten war die Operation eine „gute Idee“.

In der Nacht zum Dienstag hatte Clinton weitere Militärschläge gegen den Irak angekündigt, falls das Land „die Gewalt, die Angriffe und die Unterstützung von Terrorakten“ gegen die USA fortsetze. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Michael McCurry, erklärte unterdessen, die Entfernung Saddam Husseins aus dem Amt sei eine „vorrangige“ Aufgabe der Regierung Clinton. Gleichzeitig wies McCurry Vorwürfe besonders von islamischen Staaten zurück, die USA legten gegenüber dem Irak andere Maßstäbe als in Bosnien an. Im Falle des Irak sei auf eine direkte Bedrohung der USA reagiert worden.

In Reaktion auf Clintons Drohung erklärte gestern die irakische Regierung, daß weltweit die Interessen der Amerikaner und ihrer Verbündeten angegriffen werden sollten. Iraks Kulturminister Marsumi warnte „unter dem Vorwand der Kamera-Affaire“ vor einem erneuten Angriff auf sein Land. Er bezog sich auf den anhaltenden Streit seiner Regierung mit der UN-Kommission zur Überwachung der Abrüstung im Irak. Dessen Chef Jaakko Ylitalo sagte gestern in Bagdad, der Irak verweigere nach wie vor die Überwachung von zwei Militäranlagen durch Kameras. Der UN-Sicherheitsrat hatte bereits am Freitag mit „schweren Konsequenzen“ gedroht, falls der Irak die UN-Mission weiter behindere.

In Kuwait-Stadt wurde inzwischen der Prozeß gegen die 14 Angeklagten auf Samstag vertagt, die den versuchten Anschlag auf Bush in Kuwait im April vorbereitet haben sollen. Der Staatssicherheitsgerichtshof hatte zuvor zwölf Stunden lang zwei Zeugen gehört, deren Angaben zufolge mehrere Angeklagte direkte Verbindungen zum irakischen Geheimdienst unterhielten.

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