Eurokai-Gruppe als Wachstumsmotor

■ Hafen-Umschlagbetrieb legt zu / Chef klagt über „unbefriedigende Ertragslage“

Die Eurokai-Gruppe entwickelt sich mehr und mehr zum Wachstumsmotor für den Containerumschlag im Hamburger Hafen. „Sowohl in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres als auch 1992 lagen unsere Wachstumsraten deutlich über denen des gesamten Hafens“, sagte Eurokai-Chef Thomas Eckelmann am Mittwoch bei Vorlage der Bilanz in Hamburg. So erzielte der größte private Umschlagbetrieb in Deutschland bis Ende Mai ein Umschlagplus von 27,2 Prozent und steuerte damit den Löwenanteil zum Wachstum der Containerverkehre im Hamburger Hafen von 8,8 Prozent bei. Der Eurokai-Marktanteil erhöhte sich damit von 23,3 Prozent (1992) auf mehr als ein Viertel.

Nach der stürmischen Entwicklung des ersten Halbjahrs erwartet Eckelmann eine Beruhigung, zumal auch einige Veränderungen im Kundenkreis zu Tonnageverlusten führen. Unter dem Strich soll der Eurokai-Umschlag, der fast ausschließlich in Containern abgewickelt wird, um rund zehn Prozent steigen. „Wir sind sehr glücklich, daß wir als einziger Wettbewerber über kurzfristige Expansionsmöglichkeiten verfügen“, sagte Eckelmann. Nach zahlreichen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen wird Eurokai über eine Kapazität von mehr als einer Million TEU (20-Fuß-Container) verfügen, während der Vorjahresumschlag bei 529 000 TEU lag.

Sorgen bereitet Eckelmann die „unbefriedigende Ertragslage“ des Konzerns. Diese sei auch durch ergebnismindernde Zinsbelastungen durch die hohen Investitionen der vergangenen Jahre zu erklären. Der Jahresüberschuß im Konzern verminderte sich auf 1,13 (1991: 3,12) Millionen Mark.

Im laufenden Jahr hätten sich die Erträge allerdings deutlich verbessert und liegen – ohne Tochtergesellschaften – um rund vier Millionen Mark über dem Vorjahreswert. Da Eurokai dem Hamburger Hafen ungeachtet der aktuellen Konjunktur mittelfristig ausgezeichnete Entwicklungschancen einräumt, werden die Investitionen auch in diesem Jahr mit 25 Millionen DM auf hohem Niveau bleiben.

dpa