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Teufel, Teufel ...

■ Katholische Kirche untersagt Gottesdienst von Schwulen und Lesben

Köln/Fulda (taz) – Verboten hat der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner einen für Samstag geplanten Gottesdienst von Schwulen und Lesben in einer katholischen Kirche Kölns. Sein Generalvikar Norbert Feldhoff begründete das Verbot so: Durch einen Sondergottesdienst am Schwulen- und Lesbentag würde der Eindruck entstehen, „homosexuelles Tun sei dem geschlechtlichen Ausdruck ehelicher Liebe gleichwertig oder zumindest in gleicher Weise annehmbar“.

Gott behüte!

Die Schwulen und Lesben veranstalten jetzt, immerhin in Sichtweite des um den geschlechtlichen Ausdruck ehelicher Liebe besorgten Oberhirten, einen „Gottesdienst der Ausgesperrten“ auf der Domplatte.

Den Schwulen Fuldas verwehrt, so argwöhnen sie, das Reich der Frommen selbst solche Ersatzhandlungen. Ihnen wurde der Domplatz, auf dem sie ein „Die In“ als Trauermeditation zelebrieren wollten, von der Stadt verweigert. Die öffentliche Sicherheit sei gefährdet. Der Schwulenverband vermutet göttliche Lenkung dieses Beschlusses in Form des bischöflichen Ordinariats. Es hat ein Abkommen mit der Stadt, daß antikirchliche oder sonst der Würde des Ortes widersprechende Veranstaltungen auf dem Domplatz nicht abgehalten werden dürfen.

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