: Wahlkämpfers Kummerkasten
Doch, doch. Es gibt ihn noch, den taz-Kummerkasten für wahlkämpfende PolitikerInnen. Sie hatten sich in den Tagen der Kandidatenrangelei ein wenig zurückgehalten mit Beschwerden über tendenziöse Berichte oder die fiesen Tricks der politischen Gegner. Aber jetzt geht's wieder los. Den Anfang macht die stellvertretende Landesvorsitzende der CDU, Antje Blumenthal. Sie beklagt sich bitterlich über die KollegInnen von der FDP. Die hätten nämlich durch die Wahl Gisela Wilds zur Spitzenkandidatin einen Kurswechsel vollzogen. Ohne Frau Blu-menthal zu fragen, über deren Wangen nun nicht nur ob dieser Unhöflichkeit große Krokodilstränen rollen. Nein, Frau Blu-menthal trauert auch um die abservierte Gegenkandidatin Wilds, die freidemokratische Gastwirtin Rose Pauly. Die habe die FDP einfach vor die Tür gesetzt. „Eine gestandene Unternehmerin“. Wie kann man nur. Und was hat die FDP stattdessen gemacht? Frau Blumenthal weiß es ganz genau : Die FDP hat Pauly durch „einen politisch unerfahrenen Freigeist linker Denkart“ ersetzt. Oh, Satan weiche!! Freigeister in der Hamburger Politik, das ist ja nun wirklich allerhand. Linke!!! Wo soll das hinführen? Frau Blumenthal, wir bitten Sie, schreiten Sie ein, trocknen Sie ihre Tränen, kämpfen Sie weiter gegen das Böse. uex
Der taz-Kummerkasten gegen Politikerfrust, geöffnet täglich rund um die Uhr. Fax genügt: 38901710
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