: Nie wieder Krabbenpulen
■ Fischer aus Cuxhaven entwickelte Krabbenschälmaschine
Schluß mit der Pulerei: jetzt gibt es eine Krabbenschälmaschine. Erfunden hat das Gerät der Fischer Alwin Kocken aus Nordholz bei Cuxhaven. Kocken bekam für die Erfindung den Innovationspreis der deutschen Fischwirtschaft 1993. Der Preis ist mit 10.000 Mark dotiert und soll dem Erfinder helfen, seine 700.000 Mark teure Maschine weiter zu verbessern.
15 Jahre lang hat Kocken an seinem Gerät gebastelt. Der Fischer hat jetzt ein Gerät entwickelt, mit dem sich trotz der unterschiedlichen Größe der Krabben (zwischen sechs und zehn Millimeter) unbeschädigtes und schalenloses Fleisch gewinnen läßt. Die Tiere werden maschinell aufgeschnitten und das Fleisch mit Druckluft aus der Schale geblasen. In einer Stunde schafft die Schälmaschine 60 Kilo Krabben. Davon sind 20 Kilo Fleisch und 40 Kilo Schale, die zu Fischmehl verarbeitet werden.
Früher pulten Hausfrauen in Heimarbeit die Krabben aus den Schalen. Heute fehlt der Nachwuchs, etwa 400 bis 500 Krabbenschälerinnen bearbeiten den Fang der 170 deutschen Krabbenfischer. Bei der Handarbeit gibt es immer wieder Probleme mit der Hygiene, dem Bakterienbefall und der Kühlung der Tiere. Mit der neuen Maschine müssen die Meerestiere zum Schälen nur noch für 40 Minuten den Kühlraum verlassen.
Die Öffnung des Ostblocks ist für den Erfinder und seine Maschine ein herber Rückschlag. Zahlreiche Betriebe bringen die Krabben inzwischen nach Polen, wo die Handarbeit pro Kilo fünf Mark billiger ist als die Benutzung der Maschine.
dpa
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