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Berliner unglücklich

■ Zahl der Scheidungen steigt wieder

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Ehescheidungen im Vergleich zum Vorjahr 1991 angestiegen. Das Statistische Landesamt meldete gestern, daß sich mehr als 6.600 Ehepartner voneinander trennten. 1991 lag diese Zahl noch bei einem Tiefststand von 6.113. Obwohl Berliner Verheiratete also wieder unglücklicher zu werden scheinen, betont das Landesamt, daß 1989, im Jahr vor der Vereinigung, mit 11.554 Fällen erheblich mehr Ehepartner „Schluß“ sagten.

Aus den Zahlen geht ebenfalls hervor, daß Westberliner offenbar ein schlechteres Verhältnis zur staatlich legitimierten Lebensgemeinschaft haben als Ostberliner. Im Westteil der Stadt war die Zahl der Trennungen mit knapp 5.500 fast viereinhalbmal so hoch wie im Osten. Außerdem scheinen Männer eher Angst vor den Konsequenzen zu haben, denn Antragsteller waren zu etwa zwei Drittel die Frauen. Bei jeder zweiten Scheidung waren minderjährige Kinder mitbetroffen – insgesamt knapp 4.000. Über die Hälfte der Ehen wurde nach einer Dauer von nicht einmal 10 Jahren geschieden. Nur bei fünf Prozent der Geschiedenen hatte die Ehe dagegen schon 25 oder mehr Jahre gedauert. Als besonders „scheidungskritisch“ haben die Statistiker ein Alter zwischen 30 und 35 Jahren ausgemacht. 40 Prozent der Scheidenden gehörten im vergangenen Jahr dieser Altersgruppe an. diak

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