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Neue Technik: Embryoskopie

New York (dpa) – Aufnahmen von Ungeborenen in den ersten drei Monaten ihrer Entwicklung sind amerikanischen Medizinern mit Hilfe einer neuen Technik gelungen, die sie Embryoskopie nennen. Das Verfahren kann Aufschluß über Abnormalitäten des Embryos im frühesten Stadium geben, wenn die etablierte Ultraschalltechnik nur verschwommene Bilder liefert. Das neue Verfahren könnte in Zukunft außer zur Diagnose auch zur Behandlung von Ungeborenen eingesetzt werden. Erfahrung mit dieser Technik haben in den USA bisher nur zwei Ärzte, Ruben Quintero vom Hutzel Hospital der Wayne State University und Albert Reece von der Temple University in Philadelphia. Der dritte Arzt weltweit ist Yves Dumez vom Port Royal Hospital in Paris, berichtete die New York Times vom Dienstag. Bei der Embryoskopie werden winzige Endoskope für die Aufnahmen über Nadeln in den Leib der Schwangeren eingeführt. Erste Versuche durch die Vagina wurden wegen Infektionsgefahr abgebrochen, hieß es.

Nach Angaben des American Journal of Obstetrics and Gynaecology, eines Magazins für Geburtshilfe und Gynäkologie, gelangen Quintero bisher Aufnahmen von 60 Ungeborenen im frühesten Stadium, Reece etwa ein Dutzend. Sie untersuchten auf diese Weise vor allem Frauen mit einem hohen Risiko, Babys mit bestimmten genetischen Defekten zur Welt zu bringen. Diese Defekte waren durch andere Verfahren – wie Amniozentese (Fruchtwasserentnahme)– nicht zu entdecken.

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