Abruptes Ende einer Familien-Feier

■ Türkisches Verlobungsfest von der Polizei gesprengt

Die Verlobungsfeier eines türkischen Paars endete Freitag nacht auf unschöne Weise: Weil sich Nachbarn über laute Musik beschwert hatten, wurde die Feier von der Polizei gewaltsam aufgelöst. Dabei wurde der Bräutigam am Kopf verletzt.

Schon um 22 Uhr hatte das Paar, das mit 30 Familienangehörigen im türkischen Restaurant „Slide“ im Norden Hamburgs gefeiert hatte, ersten uniformierten Besuch bekommen. Doch auch die leisere Musik schien die Nachbarn nicht zu beruhigen: Zwei Stunden später stand erneut die Polizei vor der Tür.

Nach den Schilderungen des Bräutigams hätten sie die Gäste mit den Worten „Jetzt ist Schluß hier, in einer Minute seid ihr alle draußen oder es passiert was“ zum Gehen aufgefordert. Der Hinweis, daß es sich um eine Verlobungsfeier handele, fruchtete offenbar nicht. Wenig später erschienen weitere Uniformierte. Mit den Worten „Macht eure Scheiß-Musik in eurem Land“ sei die Verlobungsfeier aufgelöst worden. Die Braut sei dabei von einer Polizeibeamtin zu Boden gestoßen worden und der Verlobte habe einen Schlag auf den Kopf bekommen.Nach Angaben der Polizei sind die Beamten von den Gästen beschimpft worden. Als ein Polizist den Orgelspieler vom Instrument wegziehen wollte, sei ein Mann handgreiflich geworden. Ein Beamter habe ihm daraufhin mit einer Taschenlampe auf den Kopf geschlagen. Das Paar und der Lokalbesitzer wollen Anzeige wegen Körperverletzung und Beleidigung erstatten. Kemal Dogan