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Schuld sind die „Frankfurter Schulen“ (H. Kohl)

Sie schlagen Rentner zusammen, drangsalieren Jungbürger, überfallen Frauen – die Skala ihrer Brutalität reicht vom rüden Ulk bis zur Notzucht: Die Rocker, bei denen noch der Nachwuchs, 12- bis 13jährige, gerne „Sternchen pflückt“ (von Mercedes- Autos). So einheitlich ihr Auftreten – in Ledermonturen und mit Cowboy-Stiefeln – so diversifiziert ihre Zerstörungswut: Mal werden Straßenbahnen und Kioske demoliert, dann Autos und Automaten geknackt. Dr. Alexander Mitscherlich sieht die Zunahme des relativen Wohlstands bei gleichbleibender Entfremdung für alle als Ursache: Das führe zu „innerer Unlust“, die wiederum „durch Abreagieren in Lust zu verwandeln“ versucht werde. Und was sagen die Subjekte selbst? Die Pressestelle des Hamburger Senats meldet: „Aus Kreisen der Rocker wurde laut, daß sie wegen der vielen Nachfragen aus Presse und Fernsehen – verbunden mit Freibier – schon Terminschwierigkeiten hätten.“

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