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Wenn, was und wie

■ Die Soziologin Gloria I. Joseph las aus ihrem Buch „Schwarzer Feminismus“

Die weiße Hose als amerikanisches Attribut, gestickte Stola und bunt gewebtes Käppi auf den Rasta-Zöpfen als afrikanische Accessoires — imposant präsentierte sich die schwarze Feministin Gloria I. Joseph am Montag bei der Lesung aus ihrem neuen Buch Schwarzer Feminismus. Es war die dritte Veranstaltung der Reihe Multikulturalität und Differenz, organisiert vom Frauenbildungszentrum Denk(t)räume und der FrauenAnstiftung.

Etwa 80 Frauen drängten sich in den Denk(t)räumen, einige mußten sogar draußen bleiben. Von jung bis alt, von der unauffälligen Studentin bis zur kurzrasierten Szenefrau reichte das Spektrum. Während der Lesung „frauschte“ gespannte Stille, obwohl die Autorin ohne jegliche Mimik und Gestik vom Blatt las und nach jedem Abschnitt für die Übersetzung innehielt. Schwarzer Feminismus, Untertitel „Theorie und Politik afro-amerikanischer Frauen“, versammelt Aufsätze und Essays schwarzer Wissenschaftler-innen. Die 56jährige Soziologie-Professorin referierte in sachlich-nüchternem Ton: Über Vergewaltigung, Kirche, über das Mutter-Tochter-Verhältnis, alltäglichen Rassismus und Sexismus und Probleme der Frauen in der Dritten Welt. Die anschließende Diskussion über Themen wie AIDS, Alice Walkers „womanism“, Kooperation zwischen sozialen Gruppen unterschiedlicher Interessen begann schleppend. Obwohl anfangs die Verständigung schwierig war, entwickelte sich ein Gespräch, in dem Gloria Joseph sich voller Humor zeigte und propagierte das Engagement, „wenn du eine bestimmte Ideologie internalisierst und nicht mehr darüber nachdenken mußt, was du tun sollst, sondern nur noch wie du es tun kannst“. sara

Schwarzer Feminismus, Orlanda-Verlag, 39,80 Mark

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