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Baustoff aus dem Müllofen

■ Lagert Hamburger Müllschlacke illegal bei Schwerin?

Rund 2 000 Tonnen Schlacke aus der Hamburger Müllverbrennungsanlage (MVA) in Stapelfeld sollen nach Informationen der Grünen Liga illegal in Holthusen bei Schwerin lagern. Für die Deponierung auf dem vorher landwirtschaftlich genutzten Gelände der „Muggerkuhler Tagebaugesellschaft“ (MUTAG) liege keine Genehmigung vor. Das teilte die Schweriner Umweltorganisation am Dienstag in einer Erklärung mit. Die mit Schwermetallen und Salzen jenseits der Richtwerte belastete Schlacke soll, als Baustoff deklariert, im Straßenbau eingesetzt werden, erklärte Liga-Mitglied Jörg Friese.

Die Hamburger Umweltbehörde kann den Vorwurf der Illegalität nicht bestätigen. Sie bewertet die mögliche Lagerung der Schlacke, sofern sie aus Stapelfeld komme, als „nicht tragisch“. In der MVA Stapelfeld würden Rückstände zu Schlacke aufbereitet, die bundesweit als Baustoff zugelassen ist und vornehmlich als Tragwerkschicht im Straßenbau eingesetzt werde. Hamburg verkaufe diesen Baustoff und habe mit dem weiteren Verbleib des Materials nichts mehr zu tun, sagte die Sprecherin der Umweltbehörde, Silvia Schwägerl. Eine Zwischenlagerung sei aber durchaus üblich. Nach Angaben des Schweriner Staatlichen Amtes für Natur und Umweltschutz (STAUN) werden die Angaben gegenwärtig geprüft. Die Grüne Liga forderte den umgehenden Rücktransport der Schlacke. Ihren Angaben zufolge gibt es mehrere dieser Lager in Mecklenburg.lno

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