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Irak: Angriff auf Schiiten

■ Letzte UN-Mission wegen Testanlage

London (AFP/taz) – Zeitgleich mit der Eskalation im Streit um die UN-Überwachung irakischer Raketentestanlagen hat das Regime in Bagdad einen neuerlichen Angriff gegen die schiitische Bevölkerung im Südirak begonnen. Während der UN-Beauftragte Ekeus am Montag vom UN-Sicherheitsrat in den Irak entsandt wurde, um einen letzten Versuch zur Schlichtung des Konfliktes über die Testanlagen zu unternehmen, griffen irakische Truppen mit Panzern und schwerer Artillerie schiitische Wohngebiete im Südirak an. Schon Anfang der Woche hatten die wichtigsten irakischen Oppositionsgruppen, die „Oberste Versammlung der islamischen Revolution des Irak“ (ASRII) in Teheran und der „Irakische Nationalkongress“ (INC) in London von Kämpfen berichtet. Zahlreiche Dörfer in der von der UNO verhängten Flugverbotszone seien zerstört worden. Es herrsche extremer Nahrungs-, Wasser- und Medikamentenmangel. Zehntausende seien in Lebensgefahr.

Der INC appellierte an den Sicherheitsrat, für ein Ende der Angriffe zu sorgen und humanitäre Hilfe zu organisieren. Nach Meldungen der iranischen Nachrichtenagentur IRNA sind mehr als 2.000 Iraker aus den Gebieten El Amara, Nassriyeh und Bassra in den Iran geflüchtet und dort in einem Lager untergebracht worden.

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