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Weniger Kohle für Kohle

■ 4.000 Jobs zusätzlich abgebaut

Essen (dpa) – Bei der Ruhrkohle AG (RAG/Essen) droht eine noch größere Kündigungswelle als bisher schon angekündigt. Etwa 4.000 weitere Jobs werden nach dem Urteil des Schiedsgerichts im Streit zwischen der Ruhrkohle und den Klöckner-Werken vermutlich abgebaut. Bereits durch den Absatzeinbruch infolge der Stahlkrise hatte die Ruhrkohle ihren geplanten Personalabbau beschleunigen müssen. Derzeit ist die Streichung von 20.000 der derzeit noch 80.000 Arbeitsplätze bis Anfang 1995 bereits fest geplant. Dazu hatte Ruhrkohle-Chef Heinz Horn bereits die Stillegung einer Zeche Anfang 1994 sowie weitere Anpassungen 1995 angekündigt.

Nachdem die Klöckner-Werke in einem Schiedsgerichtsverfahren den Bezug von 30 Prozent ihres Koksbedarfs zum günstigeren Weltmarktpreis durchgesetzt hatten, war bei den Konkurrenten Thyssen und Krupp/Hoesch die Forderung nach Gleichbehandlung laut geworden. Dies würde für die Ruhrkohle den Verlust von 30 Prozent ihres Koksabsatzes an die deutsche Stahlindustrie oder rund 900.000 Tonnen jährlich bedeuten. Ein RAG-Sprecher bezifferte die dadurch notwendig werdende Reduzierung der Förderkapazität auf rund 1,8 Millionen Tonnen Kohle im Jahr. Dies entspricht der Jahresförderung eines kleinen Bergwerks.

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