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Revolverblättchen!

■ Betr: taz vom 10.7.1993 „Ritt auf Bonn“

Mit Rosi Roland, oder wer auch immer hinter dem feigen Pseudonym stecken mag, hat sich die taz ja wohl ein dickes Kuckucksei ins alternative Nestchen gelegt. Begegnet mir eine Schreibe dieser Art doch normalerweise nur beim Friseur in den dort ausliegenden Revolverblättern. Da ist auch immer gleich klar, ob die Schreiberin oder der Schreiber Prinz Charles oder Lady Di bevorzugt.

Unter der Trockenhaube ist es ja ganz amüsant, sich ein- bis zweimal im Jahr den gesammelten Schwachsinn gemütlich reinzuziehen, in einer seriösen — vielleicht gar noch alternativen (alternativ wozu eigentlich?) — Tageszeitung hat so ein Räuberjournalismus allerdings nichts zu suchen.

Meine Güte, laßt Ihr denn jeden in Eurem Blatt schreiben, habt Ihr keine Redaktionsbesprechung, bevor die Zeitung in Druck geht? Oder woran liegt es, daß der Leserin und dem Leser diese üble Polemik am Samstagmorgen mit den Brötchen auf den Frühstückstisch flattert?

Inhaltlich sollte man sich mit diesem Geschreibsel gar nicht erst auseinandersetzen, selbst wenn Dr. Arendt Hindriksen ein „biertrinkender Sozistiefelknecht“ und Marieluise Beck der „Engel von Bosnien“ wären.

Nach einem solchen „Artikel“ wäre es durchaus möglich, daß die/der ein oder andere — vor allem Grüne — auf die Idee kommt, zu überlegen, ob die taz überhaupt noch eine Alternative — bestenfalls eine schlechte — zu anderen Tageszeitungen ist, und das Abo kündigt.

In der „Betroffenheitsfalle“ sitzend: Susanne Wallner

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