piwik no script img

Schulhefte für Jugoslawien

■ SchülerInnen sammeln für SchülerInnen

Heiko Rode ist gerade aus Ex- Jugoslawien zurückgekommen. Dort hat er sich als Vertreter der Schülerorganisation „Schüler helfen leben“ mehrere Schulen angeschaut. Was man so Schulen nennen kann. In der Nähe von Split gibt es eine ex-territoriale Schule für bosnische Flüchtlingskinder. Die Kinder haben keine Stifte und Hefte, sie sitzen auf Gartenstühlen an viel zu hohen Tischen. Insgesamt 500 SchülerInnen werden in drei Schichten unterrichtet.

Heiko ist mit sechs anderen Schülern der SchülerInnenhilfsaktion nach Ex-Jugoslawien gefahren, um mitentscheiden zu können, wo gezielt Hilfe geleistet werden kann. Die Route der jungen Leute wurde mit Hilfe der Deutschen Humanitären Hilfe Zagrebs ausgearbeitet und für ungefährlich erklärt.

Die Küste bei Split sah ganz friedlich aus, berichtet Heiko. „Doch in den kroatischen Grenzdörfern sah es so aus, wie ich mir Leipzig nach dem Zweiten Weltkrieg vorstelle.“

In einem dieser Dörfer trafen die Deutschen Gleichaltrige. Am

meisten schockiert war Heiko vom Haß der kroatischen Jugendlichen gegen die Serben und umgekehrt. „Sie hoffen, daß die UNO abzieht, damit sie wieder aufeinander losgehen können. Das kann ich einfach nicht verstehen“, erzählt Heiko.

Die Organisation wird etwa 20 Schulen und Freizeitprojekte unterstützen. Heiko koordiniert die Aktion für Bremen. Er hofft, daß alle SchülerInnen wenigstens eine Mark zu spenden. Dann kämen in Bremen etwa 100.000 Mark zusammen. Die Bundeskoordination rechnet mit insgesamt einer Million Mark an Spendengeldern.

Einer der Koordinatoren soll vor Ort in Zagreb die notwendigen Sachen wie Schulmaterial und Sportgeräte kaufen. Mit Unterstützung der Deutschen Humanitären Hilfe werden die Hilfsgüter dann zu den Projekten gebracht. Im Oktober soll die Aktion zur Schulhilfe in Kroatien abgeschlossen sein. vivA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen