piwik no script img

Die Fortdauer der Bewegung ist schlimmer als ihr Ende

Die chinesische Kulturrevolution flammt im Juli heftig auf: An der Tung-schan-Universität greifen die Jungrevolutionäre der „Roten Flagge“ die Kulturrevolutionäre des „Ostwinds“ an. Mit Maschinengewehren, Molotow- Cocktails und Flammenwerfern: 100 Studenten sterben, die Universität ist in Trümmern. An der Tsing-hia-Universität sterben beim Kampf zweier Mao-Fraktionen 18 Studenten. Die Jahre gehen vorbei, und heute weiß man nicht mal mehr, ob das alles echte Greuel-Propaganda war oder bloße Geschichte. Aber dann entsteht 25 Jahre später eine Bewegung ostdeutscher Betriebsräte, mit einem eigenen, der taz beigelegten Organ „Ostwind“ – und immer mehr linken Sympathisanten, die schließlich fast alleine übrig bleiben, sich fraktionieren und bekämpfen, wobei die „Rote Flagge“-Truppe die „Ostwind“-Gruppe langsam abdrängt: um fortan selber unter „Ostwind“ zu segeln. Das ist nicht lustig. Macht aber auch nix.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen