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Kreuze gegen Jobverlust

■ Thyssen-Stahlwerker demonstrieren

Duisburg (AP/AFP/taz) – Rund 7.000 Beschäftigte der Thyssen Stahl AG haben gestern im nordrhein-westfälischen Duisburg gegen den geplanten Abbau von rund 10.000 Arbeitsplätzen demonstriert. Die Stahlwerker aus Duisburg, Krefeld und Witten forderten vor dem Gebäude der Hauptverwaltung den Thyssen- Vorstand auf, ein konkretes Gesamtkonzept auszuarbeiten und auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Aus Protest gegen den Arbeitsplatzabbau schlugen die Demonstranten mehr als 3.000 Holzkreuze in den Rasen vor der Hauptverwaltung ein.

Unter dem Titel „Personalanpassungen“ hatte der Thyssen- Vorstand am 14. Juli diesen Jahres dem Wirtschaftsausschuß des Konzerns ein Konzept vorgelegt, das bis Herbst 1994 die Reduzierung der Stammbelegschaft von 35.000 auf 25.000 Stellen vorsah und betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschloß. Außerdem solle die verbleibende Belegschaft mit einem nicht näher bezeichneten Solidaritätsbeitrag ihre ausscheidenden Kollegen unterstützen. Der Vorstand steht nach Gewerkschaftsangaben unter Zeitdruck, weil bis Ende Oktober dieses Jahres ein Konzept beschlossen sein müßte.

Die erbosten Stahlwerker forderten am Mittwoch neben der Ausarbeitung konkreter Vorschläge zum Personalabbau auch Ersatzarbeitsplätze und eine Perspektive für die Auszubildenden. Außerdem sprachen sie sich gegen eine Mitfinanzierung des Stellenabbaus durch die eigene Stammbelegschaft aus.

Der Zweite Bevollmächtigte der Duisburger IG Metall, Horst Manja, bezeichnte den Vorstandsvorschlag als einmaligen Vorgang zur Bewältigung der sicherlich vorhandenen Probleme in der Stahlindustrie.

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