: Eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit
■ betr.: "Sparen auch ohne Schnitte ins soziale Netz möglich", taz vom 14.7.93
betr.: „Sparen auch ohne Schnitte ins soziale Netz möglich“, taz vom 14.7.93
Das Sparpaket der Bundesregierung ist eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit. Der Sozialhaushalt wird um 14 Milliarden Mark gekürzt, doch die heilige Subventionskuh bleibt unangetastet, und auch der Bereich der Steuervergünstigungen wird gleich einem „Naturschutzpark“ für die Reichen nicht angerührt.
So wird die Konsolidierung des Bundeshaushalts wieder einmal auf dem Rücken der sozial Schwachen durchgeführt – und auf Kosten der Kinder und Jugendlichen. Denn sie haben unter dem Kardinalfehler der Regierung, ABM zu kürzen, am meisten zu leiden: Jugendzentren werden geschlossen, es gibt weniger KindergärtnerInnen, Pädagogen und Sozialarbeiter. Perspektivlosigkeit und innere Unsicherheit greifen in unserem Land mehr und mehr um sich, und die Sozialhilfeempfänger, Drogenkonsumenten und Gewalttäter werden immer jünger. Doch die Politiker scheinen die Alarmglocken nicht zu hören.
Die Verlierer der Einheit sind unsere Kinder und die künftigen Generationen, denn ihre Um- und Innenwelt wird zunehmend zerstört. Den letzten beißen die Hunde – und weil Kinder und Jugendliche keine Wähler sind, können sie nicht per Wahlzettel zurückbeißen. Wenn die Eltern für ihre minderjährigen Kinder mitwählen dürften, würde die Bundesregierung schon die Quittung für ihre unsoziale Politik erhalten. [...] Wolfgang Lütjens,
DHK-Vorsitzender, Hamburg
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