piwik no script img

Mauer auf der Autobahn

■ Auftakt-RadlerInnen in Stimmung: Protest gegen Verkehrswahn

“Wir haben heute die Autobahn einfach zugemauert“, rief Gerold Janssen gestern begeistert der taz-Redaktion ins Telefon. Die RadlerInnen — unter ihnen Gerold Janssen — die zum Auftakt-Umweltfestival nach Magdeburg unterwegs sind, hatten die polizeiliche Genehmigung, 1,5 Kilometer auf dem Messeschnellweg in Hannover zu radeln. Dort bauten sie aus Leichtbausteinen ruck-zuck eine zwei Meter hohe Mauer. Der Bau der Mauer sei jedoch nicht mit der Polizei abgesprochen gewesen, erläutert dpa gestern in einer Pressemitteilung. Der Verkehr wurde zeitweilig völlig zum Erliegen gebracht, hieß es.

Die rund 1.000 RadfahrerInnen wollten damit gegen den zunehmenden Verkehr auf den Straßen demonstrieren. „Es hat einen Riesenskandal gegeben“, berichtete Gerold Janssen. Laut dpa verlief die Demonstration ruhig. Bis auf einen Zwischenfall, als ein mauerbauender Demonstrant von der Polizei zur Überprüfung der Personalien herausgegriffen wurde. Kurze Zeit später fuhren die RadlerInnen in Richtung Braunschweig weiter, und die Polizei mußte die Steine beseitigen.

Die Stimmung unter den RadlerInnen sei trotz des schlechten Wetters gut, erzählte Janssen: „Je schlimmer es regnet, umso besser ist die Stimmung.“ Bremen ist mit etwa 250 RadlerInnen bei der Sternfahrt gut vertreten. Heute werden alle Sternradtouren in Magdeburg zusammentreffen. Mit dabei sind TeilnehmerInnen aus Holland, Skandinavien, Schottland, der Schweiz und Österreich und sogar aus Neuseeland. Gemeinsam wollen sie ökologisches Leben ausprobieren, wie zum Beispiel Solarkochkisten bauen, Bäume pflanzen und Umweltlieder schmettern.

vivA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen