: U-Boote im Tiergarten
Das Mahnmal auf der Putlitzbrücke, von der aus man noch die Deportationsrampe erahnen kann, erinnert an die Opfer des Massenmords an jüdischen Mitbürgern. Nicht vergessen werden darf, daß sich vereinzelt Menschen dem Befehl zum Transport in den Tod widersetzten. Hierfür gibt es auch Beispiele aus dem Bezirk Tiergarten. Unter einer Brücke im Tiergarten trafen sich zum Beispiel 1943 die untergetauchten Jugendlichen des zionistischen Pionier-Kreises. Die jüdischen Untergetauchten wurden „U-Boote“ genannt – weil sie in der Furcht leben mußten, beim „Auftauchen“ von der „anständigen“ Bevölkerung denunziert zu werden. Dies hätte die Auslieferung an die Gestapo und die Deportation zur Folge gehabt. Die Geschichtswerkstatt Tiergarten sucht Spuren der Untergetauchten, ihre Verstecke und Menschen, die ihnen halfen. Wer dazu etwas mitteilen kann, möchte sich bitte mit dem Bezirksamt, Abteilung Volksbildung, Heimatmuseum (Kurt Schilde, 3905-2012 oder -2728) in Verbindung setzen.
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